Neue Studie über die Habitatwahl der Turteltauben in Frankreich

Eine neue akademische Arbeit über die Europäische Turteltaube wurde soeben in der internationalen Zeitschrift Biological Conservation veröffentlicht. Die Studie basiert auf der Analyse der Brutreviere von 38 adulten Vögeln, die 2022 und 2023 in Frankreich mit GPS-Sendern verfolgt wurden. Mehr als 66 000 Positionen wurden analysiert und 38 Aktionsräume modelliert.

Die Untersuchung der Habitatwahl bei diesen erwachsenen Turteltauben liefert essenzielle Erkenntnisse zur Wiederherstellung hochwertiger Brutbiotope für diese gefährdete Art. Zwei wichtige Landschaftsmerkmale wurden identifiziert, und ihre optimalen Dichten geschätzt: kleine bewaldete Strukturen (Hecken, Baumreihen oder Gebüsche) und Wasserflächen (Bäche, Teiche, Feuchtgebiete).
Eine Multiskalenanalyse half dabei, die besten Strategien für das Management und die Wiederherstellung agrarischer Lebensräume zur Unterstützung der Turteltauben anzubieten: 25 % Bedeckung durch kleine bewaldete Elemente, gleichmäßig verteilt auf Reviere von 70 bis 100 ha.
Diese Forschung ist Teil der Doktorarbeit von Yuping Ren am Nationalen Museum für Naturgeschichte (Paris, Frankreich).
Die nächsten Schritte sind:

• Die Abwägungen und Bewertung von Ökosystemdienstleistungen im Zusammenhang mit Habitatrestaurierung, wie zum Beispiel Produktionsverluste und Gewinne bei Bestäubung und Wasserregulierung. Dies wird der Schwerpunkt von Yuping Rens Arbeit am Ende ihrer Doktorarbeit sein.
• Die Analyse der Habitatwahl auf europäische Ebene auszuweiten, unter Verwendung von Daten von mehr als 120 mit GPS besenderten Individuen aus Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland, Deutschland, Tschechien, Rumänien, Serbien und Moldawien. Diese Arbeit wird von Lise Bartholus innerhalb von HABITRACK geleitet.

Ren Y, Princé K, Bocher P, Champagnon D, Duriez O, Jiguet F (2025) Defining optimal small woody features and water densities to maximize European Turtle Dove (Streptopelia turtur) occurrence in French agricultural landscapes. Biological Conservation. 309, 111302 https://doi.org/10.1016/j.biocon.2025.111302